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Wer an exquisite Weine aus Italien denkt, dem wird vor allem der Barolo Rotwein in den Sinn kommen. Der Trockene aus dem Piemont ist geographisch längst aus dem Stiefel geschlüpft und hat seine erfolgreiche Reise um die Welt angetreten. 

Weinliebhaber schätzen seinen außergewöhnlichen Geschmack, geprägt von der Einzigartigkeit der Nebbiolo-Traube und dem kalkhaltigen Boden rund um seine Heimat. Der Wein wächst in der Gemeinde Barolo im Nordwesten Italiens, südlich von Alba.

Der Barolo Rotwein ist ein trockener Wein mit einer tiefroten Farbe und einem hohen Gehalt an Tannin. Sein Alkoholgehalt liegt bei mindestens 13 Prozent. Der Barolo besitzt eine kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung (DOCG).

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Süße Anfänge und trockene Zukunft

Der Ursprung des Barolo Rotwein hat wenig mit den heutigen Ansprüchen und Qualitätsmerkmalen an diesen exzellenten trockenen, runden Roten zu tun. Im 19. Jahrhundert nahm sich die Marquise de Barolo der Nebbiolo-Traube an, die bis dahin ausschließlich als Süßwein gekeltert wurde. Unterstützung für ihre neuen Ideen fand sie beim Grafen Cavour und einem Önologen aus Frankreich.

Gemeinsam veränderte das Trio die Anbaumethoden an den Hängen der Larghe-Berge nahe Barolo. Hauptaugenmerk lag, nicht zuletzt, auf den fortan geänderten Produktions- und Lagermethoden, die allmählich dem französischen Erfahrungsschatz angepasst wurden.

Qualitativ hochwertiger Barolo Rotwein wird heute vor allem in der Provinz Cuneo in der bergreichen Landschaft der Region Larghe angebaut. Zur Kernfläche des Barolo gehören zudem die Gebiete La Morra, Castiglione Falletto, der Norden von Serralunga d’Alba sowie Monforte d’Alba.

In angrenzenden Gemeinden wachsen zwar auch Nebbiolo-Trauben für den Barolo Rotwein, allerdings erreicht dieser Wein kaum die Qualität und den Geschmack der Tropfen aus der eigentlichen Heimat.

In der Ruhe liegt die Kraft

Die Bodenverhältnisse des Piemont bieten genau das richtige Terroir für den Barolo Rotwein: Die Nebbiolo-Traube findet hier einen hohen Kalkgehalt im Boden, der sie zuverlässig wachsen und zu einer hervorragenden Reife gedeihen lässt. Die Trauben werden nach der Lese nicht sofort weiter verarbeitet, sondern dürfen mit ihrer Schale zunächst in Eichenfässern ruhen.

Es handelt sich um ein traditionelles Verfahren, das dem Barolo Rotwein einen hohen Anteil an Fruchtaromen und Tannin verleiht. Letzteres macht den Barolo gut lagerfähig – wichtige Voraussetzung für seinen vollmundigen Geschmack.

Beim Produktionsverfahren schreibt das italienische Weingesetz vor, den Barolo Rotwein mindestens zwei Jahre im Fass und ein Jahr in der Flasche zu lagern, bevor er in den Verkauf kommt. Neben Fässern aus slawonischer Eiche kommen auch traditionelle Barrique-Fässer zum Einsatz. Im heimischen Weinkeller darf ein Barolo ruhig 15 Jahre oder älter werden.

Eine Frage des Geschmacks

Der Barolo wird von Kennern gern als “kompliziert” beschrieben. Das sollte allerdings niemanden davon abhalten, sich auf das Geschmackserlebnis und -erleben einzulassen. Es bedeutet vielmehr, dass man sich für das Kennenlernen und Genießen eines Barolo Zeit nehmen sollte. Der Wein verdient es, denn immerhin erhält auch er erst im Laufe vieler Jahre sein volles Aroma und seine ganze Ausdrucksstärke.

Wer den Barolo Rotwein beschreibt, wird Begriffe, wie “erdig”, häufig auch “teerartig”, benutzen. Der Grund: Der in der Traube vorhandene Zucker ist vollständig vergoren. Das runde Geschmacksempfinden wird durch Aromen dunkler, kräftiger Schokolade geprägt.

Ergänzend findet der Geschmack von getrockneten Pflaumen, oder Rosinen Anklang. Selten erinnert der Barolo an Kirschen, Rosenblüten oder den Duft von Veilchen.

Der Barolo Rotwein besitzt eine dunkelrote bis rubinrote Farbe; je älter der Wein wird, desto eher sind Nuancen von Orange erkennbar. Die optimale Trinktemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Der Barolo sollte mindestens eine Stunde vor dem Verköstigen geöffnet werden, damit der trockene Rotwein genügend Zeit zum Atmen hat.

Der Barolo Rotwein passt zu Speisen mit Rind und Wild, aber auch zu der typischen Küche des Piemont, geprägt von Pilz- oder Trüffelspezialitäten.

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